Sachsens Versailles

Barockgarten Großsedlitz

Der Barockgarten Großsedlitz bei Pirna ist ein prachtvoller, 12 Hektar großer Park, der zu einem der schönsten Gartenensembles in Deutschland zählt. Blühende Orangenbäume und andere exotische Pflanzen, zwei Orangerien, Wasserspiele und Skulpturen, verleihen dem Barockgarten Großsedlitz sein besonderes Flair.

Grafen, Fürsten und großartige Baumeister prägten den Barockgarten Großsedlitz

1719 beauftragte Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth den Bau des Friedrichschlösschen als Alterssitz. Bereits ein Jahr später konnten der sächsische Baumeister Johann Christoph Knöffel und 1000 Soldaten das Schloss fertigstellen, 1721 folgte die Obere Orangerie. 1723 gelangte das Schloss schließlich in den Besitz von August dem Starken. Er wollte den Barockgarten Großsedlitz zu einem „sächsischen Versailles“ umgestalten, um dort das Fest des Polnischen Weißen Adlerordens zu feiern. Die Umgestaltung erfolgte zum Teil nach eigenen Skizzen, die neben Johann Christoph Knöffel auch von Matthäus Daniel Pöppelmann (sein berühmtestes Werk ist der Dresdner Zwinger) und Zacharias Longuelune (Oberlandbaumeister, Mitgestalter des Dresdner Barock) umgesetzt wurden. 1727 erfolgte die Fertigstellung der Unteren Orangerie und das erste von zwölf Festen des Polnischen Weißen Adlerordens fand statt.

Der Verfall eines unvollendeten Werks

August der Starke verlor schnell das Interesse an seinen sächsischen Schlössern. 1728 wurde der Bau des Zentralschlosses eingestellt, 1732 stoppten schließlich alle weiteren Baumaßnahmen. In den darauffolgenden Jahren erlitt der Barockgarten durch kriegerische Auseinandersetzungen erhebliche Schäden. Instandsetzungsarbeiten fanden sehr sporadisch statt. Das Schloss selbst musste 1871 vollständig abgerissen werden. Ein kompletter Wiederaufbau war finanziell jedoch nicht realisierbar, so das heute nur der Ostflügel – das Friedrichsschlösschen – wieder steht. Weitere Restaurierungen nach dem zweiten Weltkrieg konnten den Verfall nur bremsen und erst nachdem der Barockgarten Großsedlitz 1992 in den Besitz des Freistaates Sachsen gelangte, folgten umfassende Instandsetzungs- und Rekonstruktionsarbeiten.

Barockgarten Grosssedlitz Fotograf Ernst Wrba schloesserland-sachsen.de

 

Exotik im Barockgarten Großsedlitz

Typisch für einen europäischen Fürsten im 17. und 18. Jahrhundert, sammelte auch August der Starke exotische Pflanzen, mit Vorliebe Orangenbäume. Dieser Baumbestand, auch Orangerie genannte, diente als Statussymbol. Bis 1726 überwinterten 1250 Orangenbäumchen in der Oberen und Unteren Orangerie. Im Winter 1928/1929 erfroren die letzten Pflanzen von August dem Starken, vermutlich durch einen Heizungsausfall. Erst 1997 konnten nach den Sanierungsarbeiten wieder 100 Orangenbäume aus der Toskana einziehen.

Heute schmücken – wie zu Zeiten August des Starken – 145 Bitterorangen-Bäumchen und 300 Kübelpflanzen den Barockgarten Großsedlitz. Sie sind von Mai bis September entlang der Wege platziert und unterstreichen den barocken Charakter des Gartens. Zu dieser besonderen Sammlung von Orangenbäumchen – der größten im deutschsprachigen Raum – gesellen sich zudem mehr als 60 liebevoll restaurierte Skulpturen und Vasen, darunter auch 24 Originale. Diese sind in thematische Gruppen wie z.B. „Die vier Jahreszeiten“, „Die vier Erdteile“ oder die „Acht Liebespaare“ angeordnet.

Zentrum des sozialen Lebens Gartenstadt Marga

Die Gartenstadt Marga ist Deutschlands älteste Siedlung dieser Art. Sie befindet sich in Senftenberg, im Ortsteil Brieske und wurde zwischen 1907 und 1915 im späten Jugendstil als Werkssiedlung errichtet.

Der liegende Eiffelturm Besucherbergwerk F60

Das Besucherbergwerk F60 ist eines der imposantesten Bauwerke der Lausitz und steht gleichermaßen für Geschichte und Gegenwart des Braunkohlenbergbaus im Lausitzer Braunkohlerevier.