Die älteste deutsche Gartenstadt

Gartenstadt Marga in Senftenberg

Zwei identisch aussehende Gebäude mit einem glockenförmigen Dach stechen auffällig an der Straße hervor. „Wie ein Tor“ wirkt dieser Auftakt zur Gartenstadt Marga – Deutschlands ältester Siedlung dieser Art. Die Gartenstadt Marga befindet sich in Senftenberg, im Ortsteil Brieske. Sie wurde zwischen 1907 und 1915 im späten Jugendstil als Werkssiedlung der Ilse Bergbau AG errichtet. Damals war die Nachfrage nach Wohnraum durch die rasante Entwicklung des Bergbaus in der Region sehr hoch. Nach den Entwürfen des Dresdner Architekten Georg Heinsius von Mayenburg sind 78 Häuser in 15 unterschiedlichen Stilen entstanden. Fast jedes Gebäude erhielt durch unterschiedliche Baumaterialien, Dachformen und unterschiedliche Gliederungselemente wie Fensterspiegel, Mauerblenden und Dachwerk ein eigenes, individuelles Gesicht. Die Häuser sind auf einem spiralförmigen Grundriss an alleeförmig verlaufenden Straßen angelegt. Während die Häuser in ihrer Architektur die ländlichen Schlossbauten Sachsens widerspiegeln, ergänzt mit Elementen aus dem englischen Landhausbau, haben die kleineren Bauten der Kolonie einen bäuerlichen Charakter.

Gartenstadt Marga und sein Zentrum des sozialen Lebens

Der rechteckige Marktplatz bildet das Zentrum der Gartenstadt Marga, umgeben von Gebäuden, die damals wie auch heute dem öffentlichen und sozialen Leben dienen. Die Kaiserkrone wurde 1913 als kulturelles und soziales Zentrum errichtet. Damals waren darin eine Gaststätte mit Casino, Hotelzimmer sowie ein großer Saal mit Bühne und zwei Nebensäle zu finden. Diese waren durch Falttüren voneinander getrennt, so dass hohe Beamte, Beamte und Arbeiter separat speisen konnten. Heute lernen in dem Gebäude die Schülerinnen und Schüler einer Grundschule, eine Ausstellung informiert über die Geschichte der Gartenstadt Marga und die Säle sowie der dahinter im Außenbereich befindliche Konzertgarten mit Pavillon dienen als Location für Veranstaltungen.

Im Kaufhaus waren Anfang des 20. Jahrhunderts Lebensmittel, Kleidung und Gemischtwaren erhältlich. Der zugehörige Margahof diente der Warenanlieferung und beherbergte die Stallungen. Weitere Einrichtungen in diesem Bereich, waren die „Alte Post“, eine Bäckerei und Fleischerei. Auch wenn es sich hierbei um Einrichtungen der Infrastruktur handelte, wurden diese ebenfalls mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Heute belebt die „Begegnungsstätte & Galerie MARGA“ dieses Gebäude.

Die „Alte Schule“ wurde 1911 eröffnet und bis 2001 auch als solche genutzt. Anschließend war eine Heimatstube darin untergebracht und nach einer umfassenden Gebäudesanierung und Neugestaltung der Außenanlage sausen seit 2009 die Kinder der Kita “Naseweis“ durch die ehrwürdigen Gemäuer.

Friedhof inmitten in der Gartenstadt Marga

In einer Arbeiterkolonie darf auch eine Kirche nicht fehlen. Grundsteinlegung war 1913. Besonders an dieser Kirche ist ein ehrwürdig gestalteter Friedhof mit Kapelle hinter dem Gotteshaus. Während im 19. Jahrhundert Friedhöfe aus hygienischen Gründen außerhalb der Stadt angelegt wurden, war es ein Novum, bereits bei der Planung der Siedlung an den Tod der Bewohner zu denken.

Seit 1985 steht die Gartenstadt Marga unter Denkmalschutz. Eine Ausstellung informiert von Juni – Oktober – mehrmals die Woche geöffnet – zur Geschichte der Gartenstadt Marga. Auch Führungen sind möglich. Aber am schönsten ist es, die Gartenstadt bei einem Spaziergang zu entdecken. Karten- und Informationsmaterial erhalten Sie an unserer Rezeption.

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